Gastgeber der Veranstaltung war Dr. Thomas Narbeshuber, Geschäftsführer der BASF Hungaria und Leiter von BASF Central and South East. Das Business Breakfast konzentrierte sich auf konkrete Maßnahmen und hob die Bedeutung der rechtlichen Rahmenbedingungen hervor. Es begrüßte Führungskräfte von großen ungarischen und internationalen Unternehmen, als auch Vertreter wichtiger Verbände und politischer Entscheidungsträger, wie das Ministerium für Innovation und Technologie. Im Anschluss an die Vorträge von Csaba Kőrösi und Prof. Dr. Kramer, fand eine Podiumsdiskussion mit den beiden Hauptrednern sowie Dale A. Martin (Siemens), Anita Simon (Alteo) und Ekkehard Philipp (Fox Automotive) statt.


Mehr Nachhaltigkeit prägen

Wie der Titel der Veranstaltung bereits verhieß, ging es in den Präsentationen und der darauffolgenden Diskussion um die Frage, wie Nachhaltigkeit ein Unternehmen prägt und wie Entscheidungsträger mit diesem grundlegenden Wandel umgehen können oder sollten. Csaba Kőrösi gab in seinem Vortrag einen Einblick in die globalen Entwicklungen von Nachhaltigkeit und entwarf eine Nachhaltigkeitsvision für Ungarn. Seiner Meinung nach kann Nachhaltigkeit nicht getrennt von ökonomischen und sozialen Entwicklungen betrachtet werden, sondern muss vielmehr alle Aspekte berücksichtigen. Hierfür müssen neue Prioritäten gesetzt, Pläne entworfen, und Regeln, Institutionen und Mechanismen verändert werden.

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Csaba Kőrösi, Leiter der Direktion für Umweltverträglichkeit im Büro des ungarischen Staatspräsidenten.


„Die Welt (einschließlich der Geschäftswelt) befindet sich derzeit in der größten Umgestaltung, die wir je in Angriff genommen haben. Sie ist viel größer als die industrielle Revolution. Die traditionelle Wahrnehmung legt uns nahe, dass unser momentanes System bestehen bleiben wird, dass wir einfach ein wenig mehr Geld in nachhaltige Entwicklungen stecken müssten, dass ein wenig zusätzliches Geld unser Leben und unsere Geschäfte retten wird. Aber diese Annahme ist falsch“, betonte Kőrösi. „Die Märkte befinden sich heutzutage in einem bahnbrechenden Umbruch. Wir müssen unsere wirtschaftlichen Aktivitäten unter Berücksichtigung des Gesamtgleichgewichts aller Güter – sei es soziales, humanes, natürliches, gebautes oder finanzielles Kapital – sorgfältig überdenken. Der integrierte Ansatz definiert die Dinge zwangsläufig neu und wird die Märkte umstrukturieren. In den kommenden 15 Jahren müssen voraussichtlich 90 bis 100 Billionen USD in Projekte, Lösungen und neue Technologien fließen, wenn wir unsere vereinbarten Nachhaltigkeitsziele wirklich erreichen wollen. In 20 Jahren werden 40 Prozent des globalen BIP von Unternehmen erwirtschaftet, die es heute noch nicht gibt oder die sich noch im Embryostatus befinden. Es wird neue Gewinner und neue Verlierer geben. Wo wollen wir als Länder oder Unternehmen stehen? Es ist jetzt an der Zeit zu entscheiden“, führt er aus..


Kramer: „Sieg des freien Marktes war größtes Schritt zum Klimaschutz“

Prof. Dr. Markus Kramer forderte die politischen Entscheidungsträger im Namen des Unternehmens auf, die Initiative zu ergreifen. Er erklärte, dass die Industrie eine große Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Menschheit spiele, aber die Herausforderungen nicht allein bewältigen könne. Ein optimaler Rahmen sei erforderlich, um die Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen.

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Prof. Dr. Markus Kramer, President Regional Division Europe der BASF SE.


„Ich wollte Ihnen hier in Ungarn sagen, dass der größte Schritt zum Klimaschutz der Sieg des freien Marktes über das sozialistische System war. Und Sie, die Ungarn, mit der Öffnung der Grenze 1989 eine wichtige Rolle gespielt haben “, begann Kramer seinen Vortrag. „Es sind immer die Märkte, die die Probleme lösen, und die Regierungen müssen die geeigneten Rahmenbedingungen dafür schaffen. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem rechtlichen Rahmen, der Umsetzung der Gesetze und der Nachhaltigkeitsleistung des Landes. Wenn wir uns die Liste der Länder mit der höchsten Pro-Kopf-Verschmutzung ansehen, dann werden wir feststellen, dass dies die Länder sind, die am meisten unter Korruption leiden“, unter der BASF-Top-Manager.

In der anschließenden Podiumsdiskussion erörterten die fünf Diskutanten die notwendigen Rahmenbedingungen für eine wirtschaftlich erfolgreiche Umgestaltung. Sie kamen unter anderem zu dem Schluss, dass Innovation und Bildung die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind.

Der Moderator der Veranstaltung, Dr. Thomas Narbeshuber, wies in seinem Schlusswort darauf hin, dass zur Erreichung der gemeinsamen Ziele, die in den Vorträgen und der Podiumsdiskussion zum Ausdruck gebracht wurden, viel häufiger offene, nicht dogmatische Dialoge wie bei diesem Treffen erforderlich seien. Unter anderem deshalb veranstalte die BASF Hungaria regelmäßig derartige Foren und Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit.

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