Am Montagvormittag gedachte das Parlament der Opfer des Gulag. Die Sowjetarmee begann zeitgleich mit der Besetzung Ungarns im Herbst damit, ungarische Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit zu verschleppen. Nach 1945 wurde in Ungarn eine kommunistische Diktatur installiert, so dass unter Mitwirkung der ungarischen Behörden politisch missliebige Personen für Jahre und Jahrzehnte in die sowjetischen Straflager geschickt wurden. Ebenfalls im Parlament fand eine Gedenkkonferenz statt, an der der frühere Ministerpräsident Péter Boross und die Direktorin des Terrorhaus-Museums, Mária Schmidt, teilnahmen. Tagsüber wurde an vielen Orten im Lande der Opfer gedacht.

Bei der Zentralveranstaltung am Mahnmal für die Opfer der Sowjetbesatzung im 3. Stadtbezirk sagte Staatssekretär Zoltán Kovács, es sei eine Pflicht, der Opfer Jahr für Jahr, ja tagtäglich zu gedenken. Ohne Erinnerungen ließen sich keine stolzen, ihren Traditionen verpflichteten Gemeinschaften formen. Der Kommunismus traf viele Länder, es war die brutalste Diktatur mit mehreren 100 Mio. Toten. „In jener Welt, die sich für westlich und aufgeklärt hält, erlebt die dem Kommunismus zugrundeliegende Ideologie ihre Renaissance“, warnte der Staatssekretär, der im Kabinettbüro des Ministerpräsidenten für internationale Kommunikation zuständig ist. Als Beispiel nannte er die Einweihung einer Karl-Marx-Büste im vorigen Mai in Deutschland durch den Präsidenten der EU-Kommission, Jean-Claude Juncker. „Es ist unsere Pflicht, an den Gedenktagen und immer, wenn wir können, jener zu gedenken, die ihr Leben, ihre Existenz und ihre Familien in der Hoffnung auf eine bessere ungarische Zukunft aufopferten“, schloss Kovács.

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