Beibehalten wurde aber die Tradition, den Ball auch dafür zu nutzen, um den „Preis der Deutsch-Ungarischen Freundschaft“ zu überreichen, wie immer parallel an einen Deutschen und einen Ungarn. In diesem Jahr fand bereits die fünfte doppelte Preisverleihung statt. Nach dem Votum des DWC-Vorstands gingen die beiden Preise an Kanzleramtsminister Gergely Gulyás sowie Dale A. Martin, den Vorstandsvorsitzenden der Siemens Zrt. und langjährigen Präsidenten der DUIHK. Die beiden Preise wurden den Preisträgern von DWC-Präsident Dr. Arne Gobert überreicht.

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Gulyás betonte in seiner Dankesrede, dass die deutsch-ungarische Zusammenarbeit hervorragend und der DWC eine wichtige Institution der deutsch-ungarischen Freundschaft sei. Dale A. Martin wertete den Preis als Ausdruck dafür, was man zwischen Personen, Organisationen und auch Ländern erreichen kann. „Die Kammer und der DWC waren im Wettbewerb der Ideen nicht immer einer Meinung, umso mehr freue ich mich, dass gerade der DWC mir heute diese Auszeichnung verleiht“, sagte der Preisträger.

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DWC-Präsident Dr. Arne Gobert erhält von Staatspräsident a.D. Pál Schmitt das Offizierskreuz des Ungarischen Verdienstordens.


Doch auch der DWC-Präsident selber ging bei diesem Ball nicht leer aus. Einer der Ehrengäste des Balls, der ehemalige Staatspräsident Pál Schmitt, nutzte den feierlichen Anlass, um ihm das Ehrenkreuz des Ungarischen Verdienstordens zu überreichen, das Dr. Arne Gobert bereits am 28. Februar von Staatspräsident János Áder zuerkannt worden war. In seiner Laudatio würdigte Schmitt insbesondere die Verdienste des Ausgezeichneten im Zusammenhang mit der erfolgreichen Entwicklung des DWC. Weiterhin würdigte er sein persönliches Engagement bei der Verbesserung des Ungarn-Bilds im deutschen Sprachraum.

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Für die musikalische Unterhaltung sorgte unter anderem der bekannte ungarische Sänger Caramel.


Von diesen Anstrengungen Goberts hatten sich die Ballgäste kurz zuvor schon selbst überzeugen können. In seiner Eröffnungsansprache kritisierte der DWC-Präsident, dass statt Ungarns Verdienste beim Niederreißen des Eisernen Vorhangs im runden Jubiläumsjahr entsprechend zu würdigen, dem Land vorgeworfen werde, zu europakritisch oder gar europafeindlich zu sein. Nichts davon entspräche der Wahrheit. „Die Zustimmung der ungarischen Bevölkerung zur EU liegt bei über 70 Prozent“, stellte er klar. Generell forderte er: „Unter Freunden und Partnern sollte Gleichberechtigung herrschen, unabhängig von der eigenen Stärke und Größe.“ Das Recht auf nationale Identität und Selbstbestimmung könne niemandem abgesprochen oder mit irgendwelchen Quoten genommen werden.

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Freundschaftspreisträger und Kanzleramtsminister Gergely Gulyás.


Am Vorabend der Wahlen zum EU-Parlament kam in seiner Rede natürlich auch der Zustand der EU zur Sprache: „Die EU ist geprägt von Reformstaus und Kompromissen, vom administrativen Wasserkopf und einem Parlament mit zwei Sitzen und den entsprechenden Kosten. Da gibt es zu Recht einiges zu kritisieren, aber man wird dadurch sicherlich nicht zum Europa- oder sogar EU-Feind.“

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Ballschirmherr und EMMI-Minister a.D. Zoltán Balog.


Der erhaltene Preis sei ihm Verpflichtung und Ansporn, sich weiter für Ungarn und die deutsch-ungarischen Beziehungen und Freundschaft einzusetzen. Eine nächste große Gelegenheit dazu werde sich ihm schon in wenigen Tagen bieten: „Am 5. Juni werden wir in der ungarischen Botschaft in Berlin gemeinsam mit Botschafter Peter Györkös, der Deutsch Ungarischen Gesellschaft und dem ehemaligen Geschäftsführer der DUIHK, Jürgen Illing, unter dem Motto ‚Deutschland und Ungarn für Europa‘ mit einer Diskussionsrunde einen weiteren Versuch unternehmen, unsere Sicht über Ungarn in Deutschland darzustellen.“
Konversation

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