Mitte April ertönten im Rahmen des Internationalen Musikfestivals diverse Gitarrenklänge in den Städten Szeged, Budapest sowie in der wenige Kilometer von Ungarn entfernten serbischen Stadt Subotica (ung.: Szabadka). Aus insgesamt 17 Ländern kamen die Musiker, die dem Festival Leben einhauchten. Das Musikevent fand bereits zum 20. Mal statt. Doch 2019 hatte populäre Musik auf dem Festival erstmals einen genauso hohen Stellenwert, wie die klassische Musikrichtung.


Axel Kowollik: Seit 50 Jahren auf der Bühne

Aus diesem Grund zog es diesmal auch Axel Kowollik, der als Songwriter und Sänger unter anderen für seine unkonventionelle Rockmusik bekannt ist, auf das Gitarrenfestival. Schon seit 1969 tourt er musikalisch um die Welt. Während seiner fünfzigjährigen Karriere stand der Musiker bereits über 4.500 Mal auf der Bühne – unter anderem auch mit Legenden wie Chris Norman.

Seine Leidenschaft für die Musik habe sich schon früh herauskristallisiert. „Aus unerklärlichen Gründen konnte ich schon mit zwölf Jahren nicht an Musikgeschäften vorbeigehen“, erinnert sich der Münchner. Seine erste Gitarre habe er dann schließlich zu Weihnachten geschenkt bekommen und noch am selben Abend damit begonnen, erste Lieder zu texten. Diese Leidenschaft begleite ihn bis heute. Dabei würden ihm die Songtexte einfach so einfallen. Eine spezifische Inspirationsquelle habe er nicht.


Der Weg zur Solokarriere

Laut Kowollik sind Gitarristen im Musikgeschäft oftmals zuerst solo unterwegs. Er habe jedoch bereits mit etwa 14 Jahren in einer Band gespielt und sei seitdem auch immer Teil solcher Kooperationen gewesen. „Ich hatte das Glück, bei großen Bands mitgemacht zu haben“, meint der Gitarrist. So habe er schon für musikalische Größen wie Wolfgang Petry gespielt.

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Bei einem so aufmerksamen Publikum wird der Musiker das Festival wohl in guter Erinnerung behalten. (Foto: Szeged IGF)


2012 war er dann zum ersten Mal solo unterwegs. Damals in Amerika. „Das war etwas ganz Neues für mich“, so Kowollik. Noch heute kämpfe er bei solchen Darbietungen für diese Selbstsicherheit, die man habe, wenn einem beispielsweise ein Schlagzeugspieler den Rücken stärke. Trotzdem sei der Songwriter und Sänger aus Bayern vor seinen Soloauftritten nicht aufgeregt. Versagensängste seien ihm nämlich fremd, jedoch reflektiere er viel: „Nach den Auftritten ist es mir durchaus bewusst, was gut war und was hätte besser laufen müssen“, schildert Kowollik. Danach versuche er sich stets zu verbessern.


Auftritte auf dem Festival

Kowollik habe keine besonderen Rituale, die er vor seinen Performances verfolge. Natürlich sei das vorherige Wiederholen der zu spielenden Lieder unabdingbar. Auch esse er kurz vor Auftritten nichts, da es sich mit vollen Magen nicht gut spielen lasse, wie er sagt. Sonst laufe bei dem Musiker alles nach dem Motto: Einfach raus auf die Bühne und abliefern.

Nach so vielen Jahren im Musikgeschäft ist es nicht verwunderlich, dass bei den 45 bis 60 Minuten, die der Musiker pro Festivalauftritt auf der Bühne stand, nicht alle seine Werke gespielt werden konnten. Zudem seien nicht alle Lieder dazu geeignet, nur mit Stimme und Gitarre performt zu werden. Dafür habe Kowollik auch circa zwei Songs von anderen Künstlern gespielt.

Beim Festival habe er sich besonders über die ungarische Zuhörerschaft gefreut: „Das Interesse des Publikums war groß. Vielleicht sogar noch größer als in Deutschland!“ - „Die Menschen wollen zuhören und sind interessiert", interpretiert der Künstler die positive Resonanz der Festivalbesucher.


Vorbereitungen auf das nächste Jahr

Während Kowollik nach dem Festival an seinem neuen Album feilt, starten die Vorbereitungen für das nächste Internationale Gitarrenfestival in Szeged bereits in ein paar Wochen. So müsse man sich beispielsweise frühzeitig um Förderer bemühen, erklärt Nelli Kis, die als Managerin für das Musikevent aktiv ist. „Wir brauchen mindestens zehn Sponsoren, sonst funktioniert es nicht“, erläutert sie. Danach müsse man geeignete Musiker finden, die Hotels buchen und die Lokalitäten festlegen.

Auch Marketingentscheidungen müssen getroffen werden. Da erscheint die Vorbereitungszeit von fast einem Jahr gar nicht mehr so lang. Besonders dann, wenn man wie Kis findet: „Die Qualität des Festivals soll möglichst hoch sein!“

Sie wollen mehr über Axel Kowollik erfahren? Weitere Informationen finden Sie auf www.axelkowollik.de

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