Zu den „Oscars der ungarischen Gastronomiebranche“ war alles erschienen, was in diesem Bereich Rang und Namen hat, von Chefköchen und Gastronomen über Erzeuger und Händler bis hin zu bekannten Gastrobloggern und Medienpersönlichkeiten. Sie alle waren gekommen, um die Besten der Besten hochleben zu lassen.

Nur wenige Veränderungen in den TOP 10

Mit 94+ von 100 möglichen Punkten in der Bewertung der ungarischen und internationalen Tester des Dining Guide – dazu gehörten in diesem Jahr neben Michelin-Tester Fausto Arrighi auch der italienische Starchefkoch Enrico Crippa (lesen Sie in der kommenden Ausgabe unser Interview mit Crippa) – setzte sich das Stand in diesem Jahr als „Restaurant des Jahres“ durch.

Mit dem Stand sind Szabina Szulló und Tamás Széll nach ihrem Ausflug in den Bereich Streetfood (Stand25 in der Innerstädtischen Markthalle) zum Fine-Dining zurückgekehrt. Der ehemalige Onyx-Chefkoch sowie Bocuse-d’Or-Gewinner und seine Partnerin eröffneten das nun preisgekrönte Luxusrestaurant Mitte 2018.

Abgesehen von diesem Newcomer gab es in der TOP 10 des diesjährigen „Volkswagen-Dining Guide“ nur wenige Veränderungen. Das fernöstliche Fusion-Restaurant Fáma unter Chefkoch Krisztián Huszár hat sich aus dem Kreis der Erlesensten verabschiedet, dafür kam Restaurantneueröffnung Textura hinzu. Aufgrund des Punktegleichstands teilten sich einige Kandidaten auch diesmal wieder ihre Platzierungen, sodass die TOP 10 nun von gleich zwölf ungarischen Restaurants angeführt wird (mehr dazu im Infokasten auf Seite 33).

Gleich drei neugeschaffene Auszeichnungen

Neben dem Hauptpreis des Abends steuerten Unternehmen aus der Lebensmittelbranche und der Industrie weitere Preise bei: Erstmals wurde in diesem Jahr nicht nur das, was auf die Teller, sondern auch das, was in die Tassen kommt, vom Dining Guide unter die Lupe genommen. Der vom Hersteller Nespresso gesponserte Preis „Kaffeeangebot des Jahres“ ging dabei ebenfalls an das Edelrestaurant Stand. Hier wird ein aromatischer Schwarzer aus der Produktion der Soproner Artisan-Rösterei One Eleven des vierfachen ungarischen Barista-Champion Attila Molnár serviert.

Eine weitere Neuheit stellte die Auszeichnung „Cocktailbar des Jahres“ dar, für die der „Volkswagen-Dining Guide“ die Getränkemarke Royal Bliss als Unterstützer gewinnen konnte. Mit nach Hause nehmen durfte den Preis Ungarns bekanntester Bartender und Besitzer der populären Boutiq’Bar Zoltán Nagy.

Dass es neben den Speisen und der Atmosphäre vor allem ein hochklassiger Service ist, der ein gutes Restauranterlebnis auszeichnet, ist weithin bekannt. Doch erstmals wurde mit dem Preis „Servicepersonal des Jahres“ in diesem Jahr auch dieser bisher unterrepräsentierte Teil der Industrie geehrt. Der von der Spirituosenmarke Lánchíd De Luxe Brandy gesponserte Preis ging an Restaurantleiter Miklós Lizsicsár, der mit seiner berühmt herzlichen Art einen Besuch im Budapester St. Andrea Restaurant noch besser macht.

Von der besten alternativen Küche bis zum besten Weinangebot

Statt das „Streetfood des Jahres“ zeichnete der Dining Guide in diesem Jahr das „Beste alternative Gastroangebot“ aus. Der Gewinner war hier das mit Frische und außergewöhnlichen Rezepten überzeugende Miskolcer Lokal Pizza, Kávé, Világbéke.

Den durch das Unternehmen Miele gesponserten Preis „Nachwuchschefkoch des Jahres“ erhielt Richárd Farkas vom Ökobistro Pajta im westungarischen Őriszentpéter. Den „Chefkoch des Jahres“ fand man dagegen in der ungarischen Hauptstadt. Ákos Sárközi, seines Zeichens Fernsehpersönlichkeit und Küchenchef sowohl des Sternerestaurants Borkonyha als auch des neueröffneten Fine-Dining-Lokals Textura, wurde mit der durch den Getränkehersteller Römerquelle unterstützten Auszeichnung geehrt.

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Die glücklichen Gewinner am Abend der Preisverleihungsgala des „Volkswagen-Dining Guide“.

Mit dem Titel „Innovativste Küche des Jahres“ darf sich auch dank des Großhandelsunternehmens METRO von nun an das Tiszavirág Étterem in Szeged schmücken. Unicum Riserva sponserte erneut den Preis „Aufregendste Küche des Jahres“, der am Galaabend ebenfalls an Ákos Sárközi für sein Restaurant Textura übergeben wurde.

Zum zweiten Mal wurden 2019 auch ungarische Konditoreien und das beste Weinangebot ausgezeichnet. Ersterer Preis ging an die Patisserie Mihályi in Vác, letzterer konnte dank der Unterstützung der zur Zwack-Familie gehörenden Kellerei Zwack Izabella Borkereskedés dem auf russische Küche spezialisierten Edelrestaurant Arany Kaviár übergeben werden.

Lajos Bíró für Lebenswerk geehrt

Erneut wurde diesmal auch der Lebenswerkpreis des Dining Guide verliehen. Dieser ging 2019 an den Chefkoch, Buchautor und Restaurantbesitzer Lajos Bíró. Dessen gastronomische Aktivitäten umspannen mehr als fünf Jahrzehnte. Als einer der Ersten habe er vor allem den Fine-Dining-Bereich in Ungarn nach vorn gebracht. Wie es bei der Preisverleihung hieß, gehöre er zwar zu den Alteingesessenen der ungarischen Gastronomie, sei aber gleichzeitig eine Persönlichkeit, die „modern und immer nah am Zeitgeist“ geblieben ist. Der Chefkoch des Bock Bisztrós und mehrerer weiterer Lokale ist aber auch für seinen Exzentrik bekannt, den Preis nahm er am Montagabend mit den Worten entgegen: „Ich war nie bescheiden, das musste ich auch nicht. Außer Ehefrauen sammle ich nur Messer. Wer ist hier der König?“

Die Gala wurde auch genutzt, um die Gründung des Gastronomieverbandes „Made in Hungary“ bekanntzugeben, welcher sich auf Initiative des Dining Guide und der ungarischen Akademie des Bocuse d’Or hin gründete. Ziel der Vereinigung, der sich bereits 20 der besten ungarischen Restaurants angeschlossen haben, ist es, der ungarischen Küche, zu mehr typisch ungarischen Zutaten und den besten ungarischen Köchen zu mehr internationalem Prestige zu verhelfen. In einer ihrer ersten Aktionen verpflichteten sich alle teilnehmenden Restaurants ein mit dem „Made in Hungary“-Logo ausgezeichnetes Gericht in ihre Speisekarten aufzunehmen. Jedes Lokal solle dieses der eigenen Küche entsprechend interpretieren, einzige Bedingung sei, dass es die typisch ungarischen Zutaten Entenleber und Tokaji Aszú enthalten solle.

Im Anschluss an die Preisverleihungen und das Bühnenprogramm hatten die Galagäste die Chance, sich vor Ort von den kulinarischen Künsten einiger der besten ungarischen Restaurants zu überzeugen.

Das sind Ungarns TOP 10 + 2 Restaurants des Jahres (in alphabetischer Reihenfolge):


Anyukám Mondta mit Chefkoch Szabolcs Dudás

Arany Kaviár mit Chefkoch László Kanász

Babel mit Chefkoch István Veres

Borkonyha mit Chefkoch Ákos Sárközi

Costes mit Chefköchin Eszter Palágyi

Costes Downtown mit Chefkoch Tiago Sabarigo

MÁK mit Chefkoch János Mizsei

Olimpia mit den Chefkoch Csaba Ádám

Onyx mit Chefkoch Ádám Mészaros

St. Andrea Restaurant mit Chefkoch Ádám Barna

Stand mit den Chefköchen Szabina Szulló und Tamás Széll

Textura mit Chefkoch Ákos Sárközi


Welche weiteren gastronomischen Betriebe zu den TOP100 in Ungarn gehören, erfahren Sie im „Volkswagen-Dining Guide TOP100 Restaurantführer“. Dieser ist ab sofort im Buchhandel, in ausgewählten Zeitungsläden und an Tankstellen erhältlich.

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