Das Festival ist eines der größten in Europa und konzentriert sich überwiegend auf Ballett und

zeitgenössischen Tanz. Jedes Jahr wird das Festival in einer anderen europäischen Stadt

veranstaltet. In Tanzaufführungen und Performances werden nationale und internationale Künstler

vertreten sein. 24 Aufführungen mit Ensembles aus Kanada, Frankreich, der Schweiz und natürlich

auch aus Ungarn wird es geben, wobei von klassischen bis modernen Richtungen alles vertreten sein

wird. Die Aufführungen im Rahmen des Budapester Tanzfestivals werden im frisch eröffneten

Nationalen Tanztheater und im Müpa Kulturzentrum stattfinden.



Ein Festival mit bekannten Größen der Szene

Ein Ballettensemble aus Győr eröffnet die Veranstaltung mit einem klassischen Auftritt zur Musik von

Liszt, Wagner und Beethoven. Das Jazz Ballett aus Montréal (BJM) gilt als internationale Sensation

des Festivals. Die Lieder von Leonard Cohen, dem kanadischen Künstler, Dichter und Musiker, wird

die Gruppe tänzerisch illustrieren. Cohen war ein berühmter Künstler, der insbesondere im

musikalischen Bereich viele Auszeichnungen erhielt. Er machte größtenteils Folkmusik bevor er 2016,

drei Wochen nach Veröffentlichung seines letzten Albums, verstarb. Die Performance des Jazz

Balletts aus Montréal soll als eine Hommage an ihn verstanden werden. Als weitere Höhepunkte der

Veranstaltung sind die Stücke des in Algier geborenen experimentellen Choreographen Philippe Saire

zu sehen. In seinem ersten Auftritt „Hocus Pocus“ wird es um Magie und Zauberei gehen. Die Show

richtet sich speziell an Kinder. Das zweite Stück „Vacuum“ ist experimentell, der Choreograph spielt

mit Licht, Schatten und optischen Illusionen.


Das Pécser Ballett wird eine Performance mit dem Drama von William Shakespeares Klassiker

Romeo und Julia zeigen. Hierbei soll ein Mittelweg zwischen Tradition und Moderne gefunden werden,

in dem der Auftritt durch Bühnenbild und Kostüme aufgepeppt wird. Auch das Ungarische Nationale

Tanzensemble wird sich mit einem historischen Thema beschäftigen und einen Tanz mit

weitreichendem geschichtlichen Bezug vorführen. Es wird hierbei um ungarische Helden, um

berühmte Schlachten und um die Liebe gehen. Das Miskolcer Ballet nimmt literarische und filmische

Stoffe auf: den Kurzroman von Truman Capote und den darauf beruhenden gleichnamigen Spielfilm

„Frühstück bei Tiffany“. Es wird versucht, die Inhalte von Film und Buch auf eine aktuelle und moderne

Situation anzuwenden. Für das Miskolcer Ballett ist es typisch, Geschichten aus der Literatur oder aus

dem Film zu verarbeiten.


Das Künstlerduo Wang Ramirez wird in seiner Performance den zeitgenössischen Tanz mit dem Stil

Hip-Hop verknüpfen und wird nebenbei seinen ersten Auftritt überhaupt in Ungarn vorführen. Neben

den genannten Aufführungen und Interpretationen von Musik, Kunst, und Film werden noch viele

weitere Künstler zu sehen sein. Auch an jungen Talenten wird es nicht fehlen. Vier junge

Choreographen des Imre Zoltán Programmes, einem Förderungsprogramm für junge Künstler, werden

ihre ersten Aufführungen auf dem Festival zeigen. Diesbezüglich ist die Performance „Masterwork“

von Emese Cuhorka zu nennen.


Geschichte des Millenáris Parks

Der Millenáris Park verbindet heutzutage eine Grünanlage mit einem Kulturzentrum. Mitte des 19.

Jahrhunderts befand sich hier noch die Gießerei von Albert Ganz. Danach wurde die Gebäudegruppe

in eine Fabrik für Elektrotechnik umgewandelt. Verschiedene Struktur- und Namensänderungen

folgten. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Fabrik stark zerstört und danach wieder aufgebaut. Nach der

Wende wurde die Fabrik privatisiert. Ein Rückgang der Nachfrage führte zur Umsiedlung des seit


1991 unter dem Namen Ganz Ansaldo Electricity Co. bekannten Unternehmens in die ländliche

Gegend.

Aus der Industriebrache entstand der Millenáris Parks als kulturelles Zentrum. Beim Umbau des

Industriegeländes wurden die Gebäude weitestgehend erhalten und innen mit einer modernen

Raumgestaltung erneuert. Es wurde Platz für Veranstaltungen und Ausstellungen geschaffen. Das

moderne Design in den alten Gebäuden sollte eine Verbindung verschiedener Zeiten schaffen und

kulturelle Veranstaltungen aller Art ermöglichen.



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Zuschauerraum und Treppenaufgang im Nationalen Tanztheater. (Foto: Nikolett Kaszner)

Eröffnung des Nationalen Tanztheaters

„Das internationale Kulturereignis wird in diesem Jahr mit einer feierlichen Eröffnung des neuen

Gebäudes des nationalen Tanztheaters in Budapest am 15. Februar beginnen“, kündigte Péter Ertl auf

einer Pressekonferenz in Budapest an. Das Tanztheater ist ein ehemaliges Industriegebäude und

wurde speziell für Tanzaufführungen hergerichtet. Das Gebäude beinhaltet zwei Hallen und wurde

vom ZDA-Zoboki-Architektenbüro entworfen. Es wurden vielfältige architektonische Konzepte und die

modernsten Technologien verwendet, um möglichst viele Arten von Performances möglich zu

machen. In der kleinen Halle des Nationalen Tanztheaters wurde beispielsweise eine 1.500 Tonnen

schwere Stahlbetonkonstruktion verwendet, um die Halle ohne Pfeiler und Stützen über dem Foyer

stehen zu lassen. In der großen Halle haben 368, in der kleinen Halle 120 Zuschauer Platz.

Man darf gespannt sein, mit welchen Elementen die Künstler im Rahmen des Festivals spielen und

welche Möglichkeiten das Nationale Tanztheater in Budapest bietet. Nach dem Festival soll das

Gebäude regelmäßig für Tanzaufführungen genutzt werden.

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