Zum ersten Mal versucht die Opposition, für das Amt des OB von Budapest einen Kandidaten aufzustellen, der am ehesten dem Wählerwillen entsprechen dürfte. Während Amtsinhaber Tarlós bereits die Zusage von Premier Orbán besaß, den Kommunalwahlkampf für die Regierungsparteien in der Hauptstadt auch im Herbst 2019 führen zu dürfen, lief das Auswahlverfahren im linksliberalen Lager nur zögerlich an. Schließlich verständigten sich die Partner des Linksbündnisses MSZP-P, unter Einwilligung der DK, die erste Runde der Vorwahl untereinander auszutragen.

Diese Vorwahl endete am Sonntag mit einem klaren Sieg von Gergely Karácsony gegen den Budapester MSZP-Politiker Csaba Horváth. Nahezu 81% der 34.000 Wähler votierten für den ehemaligen Herausforderer Orbáns bei der Parlamentswahl, der Sozialist Horváth brachte es nur auf 6.500 Stimmen. Der Verlierer gratulierte und begrüßte, dass „sich Budapest bewegt habe“. Karácsony sprach von einem historischen Triumph über die Spaltungspolitik des Fidesz. Die MSZP wolle ihn mit voller Kraft unterstützen, die DK hatte sich bereits im Vorfeld für den Párbeszéd-Politiker ausgesprochen.

OB István Tarlós kommentierte die Vorwahl als ein Heimspiel unter Gleichen, das nicht mehr als ein bescheidenes Interesse auslösen konnte. Gerade mal 2,4% der Budapester hätten sich an der Wahl beteiligt. Er merkte noch an, die MSZP sei ein weiteres Mal öffentlich düpiert worden. Auch Beobachter sehen die Wahlbeteiligung als enttäuschend an, hatten MSZP-P doch bei den Parlamentswahlen im April 2018 in Budapest rund 180.000 Stimmen erhalten.

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