Die wirtschaftliche Zusammenarbeit wurde verstärkt. Der bilaterale Handelsverkehr erreicht bis zum Ende des Jahres fast 10 Mrd. Euro. Beide Länder unterstützen Investitionen im jeweils anderen Land. Ungarn ist in Tschechien in der Pharmaindustrie sowie im Energiesektor präsent, Tschechien in Ungarn in der Agrarwirtschaft und Telekommunikation. Mol betreibt in Tschechien bereits 306 Tankstellen. Die Präparate der Pharmaunternehmen Richter und Egis gehören am tschechischen Markt zu den führenden Medikamenten. Das tschechische Unternehmen Agrofer hat wiederum Beteiligungen in ungarischen Agrar- und Lebensmittelunternehmen erworben. Die PPF-Gruppe kaufte die ungarische Sparte von Telenor. Skoda hat den Zuschlag für 21 O-Busse für Budapest erhalten.

Auch die bilaterale Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie erlangte eine neue Dimension. Ungarn kaufte von Tschechien 2 Ausbildungs- und 2 Aufklärungsflugzeuge. Zudem erfolgt die Ausbildung ungarischer Kampfpiloten durch tschechische Experten. Aufgrund einer von Tschechien erworbenen Lizenz werden ab Januar in Ungarn 200.000 Handfeuerwaffen produziert. Bis 2020 soll eine gemeinsame Machbarkeitsstudie über den Bau einer die Hauptstädte der Visegrád-Gruppe verbindenden Eisenbahnstrecke erstellt werden.

In Verbindung damit, dass der tschechische Außenminister Tomás Petricek in der vergangenen Woche die ungarische Botschaft von der Top-Liste der diplomatischen Vertretungen in Tschechien gestrichen hat, waren sich Babis und Orbán einig, dass es in einer Koalitionsregierung immer schwierig ist und es unterschiedliche Standpunkte gibt. Babis versicherte Orbán dennoch, dass es keinerlei Veränderung in der tschechischen Außenpolitik gibt, Ungarn bleibt weiterhin strategischer Partner.

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