Lázár zufolge gehen keine Fördermittel verloren. Die Abrechnung der vorangegangenen EU-Haushaltsperiode dauert bis zum 30. Juni, der Prozentsatz der strittigen Projekte mit der EU sei mit 2-3% äußerst geringfügig. Die Hälfte der bereitstehenden Fördergelder in Höhe von 4-4,5 Mrd. Forint sei bereits vertraglich gebunden, 22% wurden schon ausgezahlt. Hinsichtlich des Zeitraums nach 2019 sehe Lázár noch nicht kristallklar, was in der ungarischen Wirtschaft ohne EU-Förderungen und genehmigte staatliche Subventionen geschehen wird. Sicher sei jedoch, dass die Ära des Wettbewerbsvorteils basierend auf niedrigen Löhnen zu Ende sei, wichtig für Wettbewerbsfähigkeit seien nun Innovationen.

Danach eilte Lázár zur üblichen Regierungspressekonferenz am Donnerstag, wo er erneut über die Migrationslage sprach. Am 28. März tritt das neue Gesetz in Kraft, dass die Bewegungsfreiheit von illegalen Einwanderern beschränkt. In Anbetracht der Ereignisse am Mittwoch in London habe diese Entscheidung an Bedeutung gewonnen. Lázár drückte in Verbindung mit dem Londoner Attentat im Namen der Regierung Großbritannien Ungarns Mitgefühl aus. Die Verschärfung des Grenzregimes sei deswegen notwendig, weil sich Europa auf den Fall vorbereiten müsse, dass die Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei keinen Bestand hat und sich noch mehr Flüchtlinge auf den Weg in Richtung Europa machen. Die Regierung ist vorbereitet und verteidigt diese Maßnahme auch auf allen EU-Foren. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes in Straßburg in Verbindung mit der Entschädigung von zwei Flüchtlingen aus Bangladesch bezeichnete er als "inakzeptabel und nicht vollstreckbar". Die Regierung hat Einspruch dagegen eingelegt. Die Souveränität Ungarns gebiete es, selbst zu entscheiden, wen man ins Land lasse.

Innerhalb von zwei Wochen startet die Regierung die nationale Konsultation. Dabei werden die Bürger hinsichtlich der Wohnnebenkostensenkung, des Schutzes von Arbeitsplätzen, des Kampfes gegen eine gemeinsame Steuerpolitik in der EU sowie des Gewahrsams von illegalen Einwanderern befragt. In Verbindung mit dem "Lex Heineken" müsse das Parlament entscheiden. Seiner Meinung nach sei jedoch im Handel die menschliche Würde wichtiger als das Recht der freien Meinungsäußerung. Zudem missbrauche Heineken seine Marktstärke.

Lázár informierte auch über die aktuellen Themen der Regierungssitzung. So werde der ungarische Staat bis 2019 im Rahmen des Nationalen Autobusprogramms 1.869 in Ungarn gebaute Autobusse kaufen. Mit insgesamt 36 Mrd. Forint wird der Busfuhrpark Ungarns deutlich verjüngt.

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