Auf mehr als 1.600 Quadratkilometern bekommen 33 ungarische Unternehmen aus der Lebens- und Genussmittelindustrie neun Tage lang die Chance, zu zeigen, welche hochwertigen Produkte das Land zu bieten hat. Damit die Präsenz Ungarns auf der Messe in allen Bereichen ein voller Erfolg wird, habe der ungarische Staat rund 560 Millionen Forint darin investiert. Konkret welche ungarischen Unternehmen das Land vertreten werden, wollte László Daróczi, Geschäftsführer des Agrarmarketing-Centrums (AMC), mit Verweis auf mögliche Schleichwerbung vorab leider nicht verraten.

Strategisch wichtige Partnerschaft mit Deutschland

Soviel verriet er dann dennoch: Die Unternehmen stammen größtenteils aus der „Hungaricum“-Gruppe, ein Begriff der für Ungarn charakteristische und einzigartige Produkte beschreibt. Dazu zählen unter anderem die Tokajer Weine, die Wintersalami von Pick und die Gänseleber. Unter den 33 Ausstellern befinden sich aber auch Milch- und Käseproduzenten, denn auch diese zeichnen sich in Ungarn durch eine teils sehr hohe Qualität aus.

Die Tatsache, dass Ungarn zum Ehrengast der Grünen Woche gewählt wurde, sei nicht dem Zufall entsprungen, informierte Daróczi. Sie sei vielmehr der Ausdruck einer strategisch wichtigen Partnerschaft zwischen Ungarn und Deutschland im Bereich der Lebens- und Genussmittel und schlage sich auch in einer gezielten Kommunikationsstrategie nieder. Der Wahl Ungarns zum Partnerland sei zudem ein Besuch zahlreicher Vertreter der deutschen Medien im vergangenen Oktober in Ungarn vorausgegangen. Ihnen wurden während ihres Besuchs einige wichtige Weinregionen sowie Spitzen-Restaurants des Landes präsentiert. Aber auch der Tourismus spiele hier eine wichtige Rolle: „Jährlich verzeichnen wir circa 2 Millionen deutsche Touristen im Land, die neben Budapest auch die Ferienorte am Balaton und immer häufiger auch die Weinregionen besuchen.“, so Daróczi.

Gute Ergebnisse in der ungarischen Landwirtschaft

Dass Ungarn Partnerland und Ehrengast der Grünen Woche ist und sich in einer eigenen Halle (Halle 10.2) präsentieren kann, gehe laut Agrarminister Sándor Fazekas auch auf die erstarkende ungarische Landwirtschaft zurück. Diese trägt zunehmend zum Wirtschaftswachstum bei und auch die Anzahl der Beschäftigten in der Branche nimmt wieder zu. „Immer mehr Menschen in Ungarn können von der Agrarwirtschaft leben“, merkte Fazekas stolz an. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres trug die Landwirtschaft mit 0,6 Prozentpunkten zum BIP-Anstieg von 2,1 Prozent bei und liegt damit dreifach über dem Anteil des verarbeitenden Gewerbes. Der Ausstoß der Agrarwirtschaft lag ersten Rechnungen zufolge 2016 voraussichtlich bei 2.620 Milliarden Forint (das entspricht etwa 8,5 Milliarden Euro) – ein Zuwachs um 55 Prozent seit 2010. In den vergangenen sechs Jahren entstanden in der Landwirtschaft 50.000 neue Arbeitsplätze, was einem Zuwachs von 22 Prozent bei Vollzeitbeschäftigten entspricht. Insgesamt sind in der ungarischen Landwirtschaft derzeit 220.000 Personen beschäftigt.

Deutschland ist wichtiger Aufnahmemarkt für ungarische Agrarprodukte

„Deutschland ist ein traditionell sehr wichtiger Aufnahmemarkt für ungarische Agrarprodukte und Lebensmittel“, unterstrich Zsolt Feldman, Unterstaatssekretär im Agrarministerium. 2015 lieferte Ungarn Waren im Wert von circa 1,2 Milliarden Euro nach Deutschland, im vergangenen Jahr könnten es nochmals 100 Millionen Euro mehr gewesen sein. Zu den wichtigsten Exportartikeln zählen vor allem Geflügelfleisch, Gemüse, Salami, GMO-freier Honig sowie Wein und Pálinka. Der Unterstaatssekretär hob zudem hervor, dass der ungarische Ackerbau 2016 mehrere Ertragsrekorde aufwies, etwa bei Weizen, Mais und Sonnenblumenkernen. Mit einem Ertrag von circa drei Tonnen pro Hektar bei Sonnenblumenkernen, belegte Ungarn letztes Jahr sogar weltweit den ersten Platz. Mit den eingefahrenen 1,88 Millionen Tonnen Sonnenblumenkernen avancierte Ungarn sogar zum größten Erzeuger von Sonnenblumenkernen in Europa.

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