Bereits 2015 stellte Künstler Péter Hecker sein Bild „Entfesselte Damen schlagen sympathische junge Erwachsene” in einer Ausstellung vor. Das Werk zeigt, wie Damen im Rentneralter und mit der klassischen Kokarde am Revers auf junge Männer, vermeintlich aus dem linksliberalen Spektrum, losgehen. Ganz zufällig ist das Motiv sicher nicht gewählt, entstand das Werk doch kurz nach den verbalen Auseinandersetzungen am 15. März des vergangenen Jahres. Dass sich dieses Bild nun in der Wirklichkeit wiederfinden würde, hätte damals wohl niemand erwartet, am wenigsten vielleicht der Künstler selbst.

Doch woher diese aufbrausenden Gefühle? Eine Erklärung könnte in der Karikatur des Künstlers Marabu liegen. Premier Viktor Orbán steht auf der Bühne und hält sein Redemanuskript in der Hand, es geht um die Freiheitskämpfer, die 1956 gegen die Sowjets in den Kampf zogen. So hätten die Helden des Oktobers dafür gekämpft, dass statt des Ostens der Westen… Ach nein… Dass die Pressefreiheit…. Nein, das jetzt auch nicht...Also wichtig ist jetzt nicht, warum sie gekämpft haben, sondern dass sie sehr tapfer waren.

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Löchrige Fahne, löchriges Gedächtnis: Premier Viktor Orbán nimmt (zumindest in der Karikatur) wahr, wie weit er sich von den einstigen Zielen der 56-er entfernt hat.

Der Schlag geht unter die Gürtellinie, denn tatsächlich ist es kein neuer Vorwurf, dass Premier Orbán mit seiner Politik eher dem Geiste des Kommunismus huldigt, denn tatsächlich für konservative, oder gar liberale Werte einsteht, wie einst proklamiert. Dass es Menschen schwer fällt, offensichtliche Unwahrheiten zu akzeptieren, ist nachvollziehbar und dass es einer Gesellschaft, die von ihrem Regierungsoberhaupt stets für dumm verkauft wird, irgendwann einmal reicht, ist nur eine Frage der Zeit.

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