Bereits im April dieses Jahres durfte das Márga erstmalig seinen Einstand in der ungarischen Hauptstadt feiern, denn damals übernahm es die Räumlichkeiten des Restaurants LouLou – einige werden es noch kennen – in der Székely Mihály utca. Doch schon einen Monat nach der Eröffnung entschied man sich, dass die Räumlichkeiten einer Anpassung an den Charakter des neuen Wirts bedurften. Es standen mehrmonatige Renovierungen an, bei denen zwar die räumliche Struktur und der Schnitt des LouLou beibehalten wurden – ebenso wie einige Einrichtungsgegenstände – doch die konservativ-elegante Atmosphäre des französischen Lokals mit seinen dunklen Tapeten und schweren Vorhängen ein luftiges Make-over erhielt. Heute erstrahlt das Márga lichtdurchflutet und in hellen Farben. Die Bar wurde komplett erneuert und überall wurde mit viel natürlichem Grün dekoriert - „Urban Nomad“ nennt sich das Konzept des Interieurs, das mit seinem natürlichen, entspannten Ambiente auch an die Heimat des ursprünglichen Márga Bisztrós in Csopak erinnern soll.

Balaton auf dem Teller

Doch die eigentliche Reminiszenz findet sich auf den Tellern und in den Weinregalen des vor knapp einem Monat erneut eröffneten Márga Bisztrós. Hier wird aufgetafelt, was die Balatonregion an kulinarischen Höhepunkten zu bieten hat: Vor allem Wildschwein, Ente, Forelle und Zander. „Es ist uns wichtig, gerade die Zutaten zu nutzen, die uns die Region gibt“, erklärt Judit Szauer, PR-Managerin sowohl des Márga Bisztró Budapest als auch des Márga Bisztró Csopak. Tatsächlich besinnt sich Chefkoch Ákos Horváth auf einfache aber hoch qualitative Zutaten zurück und lässt exotischen Schnickschnack außen vor.

#

Dafür lässt er bei seinen Kreationen umso mehr seiner Kreativität freien Lauf. Seine Gerichte erzählen Geschichten aus der Balatonregion: So etwa das Wildschweinnackensteak, welches in einer Landschaft aus wilden Beeren, Rotebeetepüree und klarem Piniengelee serviert wird. Schließt man die Augen und probiert einen Bissen, hat man das Gefühl, selbst mitten im Wald zu stehen und den haarigen Kraftprotzen bei der Futtersuche im Unterholz zuzusehen. Ebenso phantasieanregend ist auch das Schokoladenmousse mit Lavendelgelee und Mandelcreme, eine Spezialität des Hauses, bei der vor allem die Nordseite des Balatons grüßen lässt.

Balaton in der Flasche

Eine gute Idee ist es auch, das, mit 2.850 Forint für zwei Gänge, beziehungsweise 3.450 Forint für drei Gänge, im Vergleich zur gebotenen Qualität und Menge relativ günstige Mittagsmenü zu probieren, bei dem Horváth auf immer neuen Wegen zeigt, was er kann. Dazu bietet sich ein Glas Wein an. Hier liegt eine der Stärken des Lokals, dessen Ableger am Balaton auf dem Weingut Szent Donát liegt. Im Übrigen spielt auch der Name des Restaurants, Márga, zu Deutsch Mergel, auf die Region an. Denn das kalkhaltige Sedimentgestein durchzieht die Böden in Csopak und gibt den Rebsorten, die auf ihm gedeihen einen besonderen Geschmack. Neben den Szent-Donát-Weinen und anderen edlen Tropfen der Balaton-Region, die mit zahlreichen Sorten präsent ist, deckt die Weinkarte des Márga von Sopron über Mór und Mátraalja bis nach Tokaj alle Weinregionen Ungarns ab.

#

Fazit

Wer das Márga Bisztró Csopak bereits von einem Besuch am Balaton kennt, der bedarf wohl keiner weiteren Überzeugungsarbeit, um auch dem Márga Bisztró in Budapest einen Besuch abzustatten. Das Lokal richtet sich vor allem an diejenigen, die gutes Essen ebenso schätzen wie anständige Portionen und Zutaten aus der Region.

Das Márga betont, kein Fine-Dining-Restaurant sein zu wollen und will damit wohl vor allem das angestaubte Image vermeiden, dass sich heute mit dem Begriff „Fine-Dining“ verbindet. Trotzdem liegen die Speisen im Márga hinsichtlich Komposition und Ausführung weit über dem Standard eines einfachen Bistros, ebendies lässt sich allerdings auch über die Preise sagen, die sich im Vergleich zu Lokalen in den umliegenden Straßen des jüdischen Viertels im oberen Drittel befinden.

#

Márga Bisztró

Budapest, VI. Bezirk, Székely Mihály utca 2

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 12 bis 15 und 18.30 bis 23 Uhr, samstags 18.30 bis 23 Uhr

Reservierungen unter +36 70 333 5289 oder info@margabisztro.hu

Weitere Informationen finden Sie unter www.margabisztro.hu

Preise

Vorspeisen und Suppen: 1.590 bis 2.490 Forint

Hauptgerichte: 3.190 bis 7.490 Forint

Desserts: 1.950 Forint

(2-Gänge/3-Gänge-)Mittagsmenü: 2.850 / 3.450 Forint

Wein (1 dl): 700 bis 2.700 Forint

Konversation

WEITERE AKTUELLE BEITRÄGE
Regierungsbeschlüsse

Ende für Transitzonen

Geschrieben von BZ heute

Am kommenden Dienstag reicht die Regierung jene Vorlage im Parlament ein, mit der sie um die…

Im Gespräch mit Columbo, Frontmann der Band Irie Maffia

Musik in der Quarantänezeit

Geschrieben von Péter Réti

Vor 15 Jahren wurde die ungarische Band Irie Maffia gegründet. Die Budapester Zeitung sprach mit…

Brettspielverleih „Játszóház Projekt”

Lasset die Spiele beginnen!

Geschrieben von Elisabeth Katalin Grabow

Gezwungenermaßen verbringen viele Menschen heute mehr Zeit daheim. Da wird die Suche nach neuen…