Beim Referendum gehe es um die Zukunft Ungarns. „Wer nicht zur Urne geht, der überlässt das Entscheidungsrecht den anderen und akzeptiert deren Standpunkt“, warnte Orbán. Er sprach sich für die Zugehörigkeit Ungarns zur europäischen Gemeinschaft und damit für die EU aus. Dennoch müsse sich die EU verändern. Orbán sagte weiter, er wolle die Menschen zum Nein beim Referendum überzeugen. „Wir werden mit den Bürgern mit kühlem Kopf debattieren.“ Außenminister Péter Szijjártó betonte, mit dem Referendum können die Bürger als erste Nation in Europa ihre Meinung über die Zuwanderung sagen. „Wenn sie ausreichend konsequent dafür einstehen, dass sie die verbindliche Flüchtlingsquote nicht akzeptieren, so wird es keinen führenden europäischen Politiker geben, der dies außer Acht lassen kann. Aber auch für die Regierung ist das Referendum von Bedeutung, es stärkt ihre Politik und zeigt Brüssel, dass die Regierung über einen so großen Rückhalt wie keine andere in der EU verfügt. Viele in Europa haben immer noch nicht die Gefahr erkannt, in der sich Europa tatsächlich befindet.“ Innenminister Sándor Pintér bestätigte die geplante Verstärkung des Grenzzauns an der südlichen Grenze, sollte sich die Flüchtlingskrise wieder verschärfen.

Den Sozialisten zufolge habe Orbán beim Bürgerlichen Picknick in Kötcse zugegeben, dass das Quotenreferendum am 2. Oktober keine juristischen Folgen haben wird, d. h. die Volksabstimmung ist illegitim. Mit dem Referendum bittet Orbán lediglich um eine Vollmacht, die Bürger in Brüssel vertreten zu können. Diese habe er jedoch bereits 2014 bei den Parlamentswahlen erhalten. Deswegen gehe es beim Referendum ausschließlich um Orbán und den Fidesz. Es werden Milliarden für das überflüssige Referendum verschleudert, um von den Problemen im Bildungs- und Gesundheitswesen, der immer weiter um sich greifenden Korruption und den Niedriglöhnen im Land abzulenken.

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