Der Grund dafür ist simpel: Ex-Bildungsstaatssekretär István Klinghammer sprach in der vergangenen Woche in einem Interview davon, ihm gehe das Messer in der Tasche auf, wenn er „unrasierte Karohemdträger“ im Lehrerkollegium rumlungern sieht. Mehr brauchte es nicht: Seit diesem Satz quillt das ungarisch-sprachige Netz über vor lauter Karohemdträgern. Dabei sind es nicht nur Lehrer, sondern auch viele Schüler, Eltern und „unbeteiligte“ Bürger, die damit ihre Solidarität ausdrücken wollen. Natürlich dürfen bei so einem Massenphänomen auch Memes nicht fehlen. Aus der schier endlosen Zahl stechen immer wieder die Darsteller der Kultserie „Szomszédok“ (dt.: „Nachbarn“) hervor. Kurz, bündig und treffend heißt es bei den „Szomszédok forever“: „Lieber ein Kluger im karierten Hemd, als ein Trottel im Anzug.“ Es ist der Fantasie des geneigten Lesers überlassen, wen er sich jetzt im Anzug vorstellt, wir möchten dem nichts weiter hinzufügen. Kariertes Hemd mal anders Weniger politisch, aber nicht weniger witzig ist das auf Grundlage eines Meme- Klassikers entstandene Bild. Schelmen wird beim Anblick das Sprichwort „Kariertes Hemd und Samenstau – ich studier‘ Maschinenbau“ in den Sinn kommen, denn in der Bildaufschrift heißt es noch dazu: „Ich solidarisiere mich nicht, ich bin einfach nur Informatiker.“ Vielleicht hätte István Klinghammer lieber ein anderes, weniger alltägliches Kleidungsstück benennen sollen, aber vielleicht hätte es auch gereicht, eine ohnehin schon aufgebrachte Menge nicht noch mehr aufzustacheln.

Manchmal ist ein Hemd aber auch einfach nur ein Kleidungsstück,
hier für den Informatiker.
Manchmal ist ein Hemd aber auch einfach nur ein Kleidungsstück, hier für den Informatiker.
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